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Sexueller Sadismus und Diagnostik: Sexuelle Sadismus Skala, SSSS und ASISAM
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DiskussionsleitungSalva
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Sexueller Sadismus und Diagnostik: Sexuelle Sadismus Skala, SSSS und ASISAM
Skalen zur Erkennung sadistischer Sexualstraftäter
Szene aus "The Embryo Hunts in Secret". Quelle: der filmschnegel
In der Fachliteratur und in der forensischen Praxis wird kritisch festgehalten, dass die herkömmlichen Diagnosekriterien für sexuellen Sadismus für die spezifischen Aufgabenstellungen des Faches wenig brauchbar sind. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen muss man bei der forensischen Klientel oftmals davon ausgehen, dass bei Fragen über Fantasien und Impulse nicht ehrlich geantwortet wird, zum anderen sind entsprechende Fantasien oder Impulse - selbst wenn vorhanden - nicht notwendigerweise forensisch oder gar strafrechtlich relevant. Darüber hinaus sind herkömmliche Maße der Beurteilerübereinstimmung gerade bei der Vergabe dieser Diagnose schlecht. Selbst bei perfekter Beurteilerübereinstimmung nach ICD oder DSM Kriterien bleibt die Frage nach der Relevanz der einzelnen Kriterien im Sinne von Gefährlichkeit oder Rückfallgefahr bis heute weit gehend unbeantwortet.
Zu den aktuellsten Entwicklungen, basierend auf der Grundlage umfassender Forschungen, gehören die
Sexuelle Sadismus Skala von Marshall und Hucker (2006)
SSSS (Skala Schwerer Sexueller Sadismus) von Nitschke et al. (2009)
ASISAM (Aktenbasiertes Screening-Instrument Sadismus assoziierter Merkmale von Schilling et al. (2010)
die als eine Art moderne Richtlinie für die Diagnostik bzw. Erkennung von sadistisch veranlagten Sexualstraftätern herangezogen und angewandt werden. Als Laie ist man zwar versucht, anhand der nachfolgenden Gegenüberstellung dieser drei Skalen seine eigene forensische Diagnose hinsichtlich eines Sexualstraftäters zu verfassen, jedoch muss erwähnt werden, dass eine fachlich fundierte Diagnostik - z.B. für ein gerichtlich verwertbares Gutachten - eine sehr viel komplexere Aufgabenstellung ist. Für unseren Gebrauch bzw. als grober Richtungsweiser sollte diese Zusammenstellung jedoch seinen Zweck erfüllen.
Sehr interessante Quellen zum Thema:
Aktenbasiertes Screening-Instrument Sadismus assoziierter Merkmale (ASISAM): Entwicklung und Evaluierung
Sexueller Sadismus und Gefährlichkeit. Überblick
Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Humanbiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm
Sadisten: Tödliche Liebe - Geschichten aus dem wahren Leben (aus dem Buch von Lydia Benecke)
Szene aus "The Embryo Hunts in Secret". Quelle: der filmschnegel
In der Fachliteratur und in der forensischen Praxis wird kritisch festgehalten, dass die herkömmlichen Diagnosekriterien für sexuellen Sadismus für die spezifischen Aufgabenstellungen des Faches wenig brauchbar sind. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen muss man bei der forensischen Klientel oftmals davon ausgehen, dass bei Fragen über Fantasien und Impulse nicht ehrlich geantwortet wird, zum anderen sind entsprechende Fantasien oder Impulse - selbst wenn vorhanden - nicht notwendigerweise forensisch oder gar strafrechtlich relevant. Darüber hinaus sind herkömmliche Maße der Beurteilerübereinstimmung gerade bei der Vergabe dieser Diagnose schlecht. Selbst bei perfekter Beurteilerübereinstimmung nach ICD oder DSM Kriterien bleibt die Frage nach der Relevanz der einzelnen Kriterien im Sinne von Gefährlichkeit oder Rückfallgefahr bis heute weit gehend unbeantwortet.
Zu den aktuellsten Entwicklungen, basierend auf der Grundlage umfassender Forschungen, gehören die
Sexuelle Sadismus Skala von Marshall und Hucker (2006)
SSSS (Skala Schwerer Sexueller Sadismus) von Nitschke et al. (2009)
ASISAM (Aktenbasiertes Screening-Instrument Sadismus assoziierter Merkmale von Schilling et al. (2010)
die als eine Art moderne Richtlinie für die Diagnostik bzw. Erkennung von sadistisch veranlagten Sexualstraftätern herangezogen und angewandt werden. Als Laie ist man zwar versucht, anhand der nachfolgenden Gegenüberstellung dieser drei Skalen seine eigene forensische Diagnose hinsichtlich eines Sexualstraftäters zu verfassen, jedoch muss erwähnt werden, dass eine fachlich fundierte Diagnostik - z.B. für ein gerichtlich verwertbares Gutachten - eine sehr viel komplexere Aufgabenstellung ist. Für unseren Gebrauch bzw. als grober Richtungsweiser sollte diese Zusammenstellung jedoch seinen Zweck erfüllen.
Sehr interessante Quellen zum Thema:
Aktenbasiertes Screening-Instrument Sadismus assoziierter Merkmale (ASISAM): Entwicklung und Evaluierung
Sexueller Sadismus und Gefährlichkeit. Überblick
Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Humanbiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm
Sadisten: Tödliche Liebe - Geschichten aus dem wahren Leben (aus dem Buch von Lydia Benecke)
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