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Geschichte

Nutzbarmachung von Hautleistengebilden.
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Hank
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Geschichte

#1

Ungelesener Beitrag von Hank » Mo, 21. Nov. 2016, 16:42

Moin,

und nun kommen wir zur Geschichte der Daktyloskopie (ein einfacheres Wort hätte es auch getan).
Geschichte

Das Fingerabdruckverfahren ist das älteste aller biometrischen Verfahren. Schon im Jahre 1858 kam Sir William James Herschel (1833–1917), britischer Kolonialbeamter in Bengalen (Indien), auf die Idee, Personen anhand ihrer Fingerabdrücke zu unterscheiden. Er registrierte damit ab 1860 Zahlungsempfänger, um Identitätsschwindel zu verhindern. Pensionsbetrug durch Mehrfachauszahlungen in der britischen Kolonialarmee konnte er so wirksam unterbinden. Trotz seiner Erfolge in Bengalen gelang es ihm nicht, dieses System über Indien hinaus durchzusetzen. Er unternahm einen Anlauf, auf diese Weise auch neu eingelieferte Straftäter zu erfassen, doch zielte er bei seinem Verfahren vorwiegend auf administrative Verwendungszwecke ab. Herschels Verdienst ist es, als erster über eine Sammlung verfügt zu haben, mittels derer er zeigen konnte, dass sich Fingerabdrücke im Zeitablauf nicht verändern und zur Identifizierung von Menschen dienen können.

Etwa zur gleichen Zeit gelangte, unabhängig von Herschel, ein in Japan lebender Schotte namens Henry Faulds nach eingehenden Untersuchungen der menschlichen Hautleisten zu den gleichen Erkenntnissen. Er machte 1880 den Vorschlag, die Fingerabdrücke am Tatort zur Überprüfung von Verbrechern zu nutzen und dafür alle zehn Finger zur Aufnahme von Fingerabdrücken zu daktyloskopieren. Seine Bemühungen führten jedoch zu keinem Erfolg.

Als wesentliches Problem wurde gesehen, dass eine durchgängige und einfache Klassifizierung gewonnener Fingerabdrücke noch nicht gelungen war und daher die praktische Verwendung durch Polizeibehörden im Erkennungsdienst skeptisch betrachtet wurde. Ohne Klassifizierungssystem würde das Herausfinden eines bestimmten Fingerabdrucks aus einer Sammlung von Abdruckblättern den Vergleich eines am Tatort gewonnenen Abdrucks mit sämtlichen in einer polizeilichen Sammlung vorhandenen Abdruckblättern erfordern. Demgegenüber bestand zugunsten der Bertillonage vorübergehend noch der Vorteil, dass jene über ein Klassifizierungssystem verfügte, welches das Herausfinden des Datenblattes auch einer umfangreichen Sammlung binnen weniger Minuten ermöglichte.

Dem Engländer Francis Galton (1822–1911) war es vorbehalten, das im Wesentlichen heute noch verwendete Klassifizierungssystem der Daktyloskopie zu entwickeln, die der praktischen Verwendung als Identifizierungsmittel bei Polizeibehörden den Weg ebnete.
Edward Richard Henry

Ende des 19. Jahrhunderts hatte der britische Forscher Edward Richard Henry zusammen mit zwei indischen Assistenten die Muster klassifiziert und im sogenannten „Henry-System“ erfasst. Diese Codierung, sozusagen das Handlinien-Alphabet, ermöglicht den Experten erst einen Vergleich von individuellen Fingerabdrücken.

Heute erstellt das AFIS (Automatisiertes Fingerabdruckidentifizierungssystem) mit Hilfe von Computern die geometrische und topografische Analyse einer Fingerspur, welche durch die Polizei gesichert wurde und vergleicht das Ergebnis mit den im Archiv gespeicherten Fingerabdrücken. Die übereinstimmenden Treffer in der Datenbank werden dann nochmals von ausgebildetem Personal manuell überprüft, um Irrtümer zu vermeiden.

Nachdem 1892 in La Plata (Argentinien) weltweit erstmals ein Doppelmord mit Hilfe eines Fingerabdrucks aufgeklärt wurde, sorgte der Kriminologe Ivan Vučetić (1858–1925) im Jahr 1896 für die landesweite Einführung der Daktyloskopie und gründete das Büro für Statistik und Erkennungswesen in La Plata. Argentinien war somit das erste Land der Erde, das die Daktyloskopie als Identifizierungssystem einführte.

Die Einführung der Daktyloskopie in Europa war dagegen nicht unumstritten, da ab Mitte der 1880er Jahre die Bertillonage in vielen Ländern Europas eingeführt worden war. Der Erfolg der Daktyloskopie war jedoch nicht mehr aufzuhalten und so wurde das Verfahren in Großbritannien im Jahre 1901 eingeführt. In Frankreich löste sie 1914 die Bertillonage ab, nachdem sich die Schwächen des Systems unter anderem im Fall des Vincenzo Peruggia gezeigt hatten. Dieser hatte beim Diebstahl der Mona Lisa zwar seine Fingerabdrücke am Tatort hinterlassen, aber diese konnten trotz Registrierung in nach Körpermaßen sortierten Karteikästen nicht gefunden werden. In Deutschland wurde die Daktyloskopie 1903 eingeführt, zuerst durch Paul Koettig (1856–1933) am Polizeipräsidium Dresden.[5]
Quelle: Wikipedia

Vor Jahren hatte ich einmal ein Buch, das sich mit der Entwicklung der forensischen Wissenschaften beschäftigte. Leider ist es mir abhanden gekommen. Allerdings reichte die Entwicklung nur bis Mitte der 60er Anfang der 70er Jahre.

mfg

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Wegbereiter

#2

Ungelesener Beitrag von Hank » Mo, 21. Nov. 2016, 17:05

Moin,

in diese Rubrik gehören natürlich auch die Wegbereiter:
William James Herschel
William James Herschel

William James Herschel, 2. Baronet of Collingwood (* 9. Januar 1833 in Slough, England; † 24. Oktober 1917 in Hawkhurst, Kent) war der erste Europäer, der Fingerabdrücke zusätzlich zur Unterschrift auf Verträgen anbringen ließ. Er verlangte dies erstmals am 28. Juli 1858 als Mitarbeiter im britischen Staatsdienst in Indien. Er sammelte Fingerabdrücke über eine längere Zeit und konnte damit nachweisen, dass sie zum einen mit den Jahren gleich blieben sowie zum anderen die Vermutung erhärten, dass sie sich bei jedem Menschen unterscheiden. Herschel war damit ein Wegbereiter für die Daktyloskopie.

Leben

William James Herschel wurde als drittes von zwölf Kindern des Astronomen John Frederick William Herschel geboren. Er war dessen ältester Sohn und Enkel des Astronomen William Herschel (Entdecker des Planeten Uranus). Sein Vater fragte ihn, ob er vielleicht eine andere Karriere als jene in der Astronomie wählen wolle. So trat er in die Britische Ostindien-Kompanie ein und wurde nach Bengalen entsandt.

Von 1853 bis 1878 hielt er sich in Britisch-Indien auf. Er begann dort seine berufliche Laufbahn. Nach dem Sepoy-Aufstand im Jahr 1857/1858 wechselte die Verwaltung in Indien von der Gesellschaft direkt zum britischen Staat („the British Raj“). Dort stieg William James Herschel zu einem Sekretär der Finanzkammer („Board of Revenue“) auf, wurde dann im Jahr 1872 Beauftragter („Commissioner“) von Dakka und schließlich 1874 Beauftragter von Cooch Behar.

Herschel entstammte einer Familie, die wegen ihrer Wissenschaftler und musikalischen Künstler über ein herausragendes Renommee verfügt. Sein Großvater, Sir William Herschel (1738–1822), war ein berühmter Komponist, Mathematiker und einer der einflussreichsten Astronomen seiner Zeit, der den Planeten Uranus entdeckte. Dessen Schwester, Caroline Lucretia Herschel (1750–1848), verfasste nicht nur bemerkenswerte Arbeiten zur Astronomie sondern trat auch als Sängerin auf. William James' Vater, John Herschel (1792–1871), war ebenfalls ein bekannter Mathematiker und Astronom. Seine beiden Brüder, Alexander Stewart Herschel (1836–1907) und John Herschel (1837–1921), traten in die Fußstapfen des Vaters und betätigten sich gleichfalls als Astronomen.

Als sein Vater starb, erbte William James 1871 den Titel des Baronets. Bei seinem Tod wiederum ging der Titel auf seinen einzigen Sohn, Reverend Sir John Herschel, über.

William James Herschel ist zusammen mit seiner Frau Anna Emma Haldane Hardcastle, die er 1864 heiratete und welche 1873 starb, sowie seiner Tochter Margaret Elizabeth Emma Herschel (1865–1880), bei der Kirche St. Laurence in Hawkhurst, Kent, begraben. Die Universität Oxford verlieh ihm 1884 einen Magistertitel ehrenhalber („MA Oxon“).[1]
Auf der Suche nach Sicherheit
Die ersten von Herschel genommenen Finger- & Handabdrücke aus den Jahren 1859/60

Der spätere epochale Fortschritt begann unscheinbar. Ab 1858 forderte der nach Jangipur versetzte William James Herschel von seinen Vertragspartnern im Distrikt Hugli bei Kalkutta vollständige Handabdrücke ergänzend zur Unterschrift bei der Unterzeichnung von Verträgen.

Rajyadhar Konai war wohl der Erste, der mit dieser Methode in Berührung kam. Am 28. Juli 1858 wurde sein Handabdruck zusätzlich zur Unterschrift auf einem Kontrakt von Herschel abgenommen. Herschel wollte die Erfüllung des Vertrages durch den bengalischen Unternehmer erreichen. Er hegte die Hoffnung, dass Konai sich mit dem zusätzlichen Element auf dem Vertrag an sein Versprechen, Straßenbaumaterialien an die Behörde zu liefern, stärker gebunden fühle. Konai sollte seine Unterschrift auf dem Dokument später nicht mehr bezweifeln können.

Herschel fuhr fort, mit Handabdrücken zu experimentieren und fand bald heraus, dass es eigentlich ausreichte, nur Finger heranzuziehen. Er sammelte Abdrücke von Freunden und von der Familie und folgerte, dass sich die Fingerabdrücke einer Person im Laufe der Zeit nicht ändern. Er schlug dem Gouverneur von Bengalen vor, auf wichtigen Urkunden Fingerabdrücke nehmen zu lassen, zur Personifizierung und um eine etwaige Ablehnung der Verträge zu verhindern, was aber im Sande verlief.

Im Jahr 1860 wurde Herschel Kolonialbeamter im Distrikt Nadia. Zu seinen Dienstpflichten gehörte es, sicherzustellen, dass zwar die Einheimischen die ihnen zustehenden Pensionen für die den Briten geleisteten Dienste erhielten, jedoch zugleich jeden Betrug so gut es ging zu verhindern. Eine hohe Analphabetismusrate und damit kaum mögliche individuelle Unterschriftsleistungen boten den Einheimischen ein gutes Potenzial für Schwindeleien.

Herschel erinnerte sich an den Erfolg mit den Handabdrücken. Er verlangte von den Pensionsempfängern bei der Auszahlung als Quittung über den Gelderhalt ihren Fingerabdruck. Die Fingerabdrücke wurden gesammelt und im Zweifelsfall verglichen. So entstand ein großer Fundus an Anschauungsmaterial. Die Gesamtsumme aller Auszahlungen ging tatsächlich zurück und Herschel fand seine Passion.[2]

1877 wurde Herschel zum höchsten Beamten („Magistrate“) von Hugli ernannt (ein Amt, das Administrations- wie Justizbefugnisse verlieh). Er leitete dort das systematische Abnehmen der Fingerabdrücke der Pensionäre ein, damit ihre Pensionen nicht durch Betrüger erlangt werden konnten. Er begann Fingerabdrücke Krimineller zu sammeln, damit deren Gefängnisaufenthalt nicht ersatzweise von einem vom Verurteilten angeheuerten Schwindler abgesessen werden konnte. Sein Gesuch, das System auch in einem kleinen Gefängnis in Bengalen erproben zu dürfen, wurde indessen abgelehnt.
Zurück in England

Herschel kehrte 1878 auf Dauer nach England zurück und veröffentlichte im Jahr 1880 einen Brief in der Zeitschrift „Nature“, worin er seine Erfahrungen mit Fingerabdrücken erklärte. Die Zeitschrift hatte zuvor einen Beitrag von Dr. Henry Faulds veröffentlicht, der sich als Arzt ebenfalls mit Fingerabdrücken beschäftigt hatte. Beides motivierte die britische Regierung, ein mögliches System der Identifizierung über Fingerabdrücke untersuchen zu lassen.[3]

Seine Sammlung von Fingerabdrücken hatte Herschel aus Indien mitgenommen. Er stellte sie als Studienmaterial Francis Galton zur Verfügung.

1916, im Jahr bevor er starb, veröffentlichte Herschel einen Bericht über seine Arbeit unter dem Titel „The Origin of Finger-Printing“.
Bedeutung

Fingerabdrucke wurden schon Jahrhunderte früher bei den Babyloniern und den Persern Verträgen beigefügt. Auch Chinesen und Japaner verwendeten sie bereits als Signatur. William Herschel wird zugeschrieben, als erster den Wert der Fingerabdrücke für Identifizierungen erkannt zu haben. Er war sich gewiss, dass Fingerabdrücke einzigartig und ein dauerhaftes Merkmal waren. Herschel dokumentierte seine eigenen Fingerabdrücke während seines Lebens, um diese Dauerhaftigkeit zu prüfen. Als Erster verwendete er nachweislich Fingerabdrücke für praktische Zwecke.

Geraume Zeit seines Lebens soll sich Herschel mit dem Abdruck des Jahres 1858 als Beweis geschmückt haben, dass er zuerst an den Fingerabdruck als Methode der Identifizierung gedacht habe. Dem wird erstens entgegengehalten, dass Herschel diese Abdrücke mehr als Mittel der Einschüchterung denn zur Identifikation verwendete. Es brach niemand seinen Vertrag. Zweitens regte Herschel nie ihren Gebrauch zur polizeilichen Identifizierung Krimineller an; sie wurden von ihm bei Zivilverträgen benutzt. Unabhängig von diesen Einschränkungen war er allerdings dennoch der erste, der über eine systematische Sammlung von Fingerabdrücken über eine längere Zeit verfügte und in der Lage war, die Beständigkeit der Fingerabdrücke über Jahre hinweg aufzuzeigen.[4]

Obgleich er die Technik des Fingerabdrucks entwickelte, verwendete sie Herschel allein als administratives Werkzeug. Er kam nicht auf die Idee, dass die Methode auch zum Fangen von Verbrechern verwendet werden könnte. Es waren Francis Galton und Edward Richard Henry, die aufbauend auf Herschels Vorarbeiten den Fingerabdruck als Mittel im Kampf gegen das Verbrechen einzusetzen begannen.
Henry Faulds
Henry Faulds.jpg

Henry Faulds (* 1. Juni 1843 in Beith, Schottland; † 19. März 1930 in Wolstanton) war ein schottischer Mediziner und Missionar, der einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Fingerabdrucksverfahrens (Daktyloskopie) leistete.

Studium

Henry Faulds wurde in Beith (Ayrshire) geboren. Seine Familie hatte zunächst ein ausreichendes Einkommen, doch geriet der Vater in finanzielle Schwierigkeiten, und Henry musste mit 13 Jahren die Schule verlassen, um in Glasgow eine Arbeit anzunehmen. Mit 21 Jahren entschied er sich, ein Studium an der Universität Glasgow aufzunehmen. Zunächst studierte er Mathematik, Logik und das klassische Schrifttum. Später widmete er sich der Medizin am Anderson's College und erwarb 1868 eine ärztliche Lizenz.
Indien

Nach dem Studienabschluss wurde er Missionar für die Schottische Kirche (Church of Scotland), die ihn zunächst nach Britisch Indien schickte, wo er zwei Jahre in einem Armenhospital in Darjeeling wirkte.

Am 23. Juli 1873 wurde er durch ein Schreiben der United Presbyterian Church of Scotland beauftragt, eine Mission in Japan einzurichten. Das Land hatte nach mehr als zwei Jahrhunderten seine selbstgewählte Isolation aufgegeben und intensivierte unter der neuen Meiji-Regierung den Austausch mit der Welt. Im September jenes Jahres schloss Faulds die Ehe mit Isabella Wilson und brach im Dezember auf.
Japan

Nach seiner Ankunft in Tokyo begann Faulds mit dem Aufbau eines Krankenhauses (Tsukiji-Hospital, Tsukijibyōin, 築地病院) und einer Ausbildungsstätte für Medizinstudenten im Stadtteil Tsukiji, der Ausländern zugewiesen worden war[1]. Die japanische Chirurgie verdankt ihm die Einführung der aseptischen Maßnahmen von Joseph Lister. 1875 war er bei der Gründung der ersten japanischen Gesellschaft für Blinde (Rakuzenkai, 楽善会) und 1880 bei der Einrichtung der ersten Blindenschule (Rakuzenkai kunmō-in, 楽善会訓盲院) beteiligt[2]. 1882 wurden in seinem Krankenhaus jährlich 15.000 Patienten behandelt.

Neben diesen Aktivitäten verfasste er akademische Artikel und schrieb zwei Reisebücher. Als er seinen Freund, den amerikanischen Archäologen Edward S. Morse, bei dessen Grabung am berühmten Molluskenhaufen von Ōmori[3] begleitete, wurde er auf die Fingerabdrücke in den dort gefundenen Tonscherben aufmerksam. Beim Vergleich von mehreren tausend Fingerabdrücken erkannte er, dass diese für jedes Individuum spezifische Formen zeigten, von Kindheit an gleich bleiben und auch nicht veränderbar sind. Als es kurz danach zu einem Einbruch in sein Krankenhaus kam und ein Mitglied seines Personals in Verdacht geriet, verglich er dessen Fingerabdrücke mit jenen am Ort des Einbruchs. Hierauf wurde der Festgenommene wieder freigesetzt. Unter den ausländischen Medizinern in Japan war der deutsche Pathologe Friedrich Karl Wilhelm Dönitz, der die Bedeutung der Entdeckung von Faulds erkannte und das Verfahren in die japanische Forensik einführte.

Nach eingehenden Untersuchungen der menschlichen Hautleisten schickte Faulds 1880 einen Brief an die Zeitschrift Nature, in dem er vorschlug, Fingerabdrücke am Tatort zur Identifikation der Täter zu nutzen und dafür alle zehn Finger zu daktyloskopieren. Im folgenden Monat schrieb Sir William James Herschel[4], ein Kolonialbeamter in Bengalen, an die Zeitschrift und teilte mit, dass er Fingerabdrücke seit 1860 nutze, um die Empfänger von Pensionszahlungen zu unterscheiden und so Betrug zu vermeiden. Es folgten Jahrzehnte einer erbitterten Fehde um die Ehre der Erstentdeckung.[5]
Rückkehr nach England

Wegen diverser Streitigkeiten bezüglich der Führung des Hospitals in Tokyo kehrte Faulds 1886 nach Großbritannien zurück. Scotland Yard lehnte sein Konzept ab. Eines der Hauptprobleme war das Fehlen eines Klassifikationssystems, was den Vergleich von Abdrücken am Tatort mit den bereits registrierten Abdrücken nicht praktikabel machte.

Faulds praktizierte als Chirurg, zunächst in London, später in Fenton (Stoke-on-Trent). 1922 verkaufte er seine Praxis und zog nach Wolstanton, wo er im Alter von 86 Jahren starb – tief verbittert wegen der ihm versagten Anerkennung.
Historische Würdigung

Das Verfahren der Identifikation von Personen anhand von Fingerabdrücken wurde während der 60er Jahre des 19. Jhs. erstmals von William James Herschel in Indien genutzt. Der Vorschlag, dieses in der Forensik zu nutzen, kam 1880 von Henry Faulds. Der Engländer Francis Galton (1822–1911), der Faulds Idee übernahm, ohne auf diesen hinzuweisen, sorgte mit einem Klassifizierungssystem für die praktische polizeiliche Nutzung.
Francis Galton
Francis Galton

Sir Francis Galton [ˈfrɑːnsɪs ˈɡɔːltən] (* 16. Februar 1822 in Sparkbrook, Birmingham; † 17. Januar 1911 in Haslemere, Surrey) war ein britischer Naturforscher und Schriftsteller. Galton gilt als einer der Väter der Eugenik.[1]

Durch seine Vielseitigkeit machte er sich in verschiedenen Disziplinen einen Namen. Er war als Geograph und Afrikaforscher tätig, entwickelte als Meteorologe unter anderem die erste Wetterkarte und beschäftigte sich mit der Vererbungslehre, insbesondere mit der Vererbung der Intelligenz und des Talents, wobei seine Arbeit Hereditary Genius von 1869 in weiten Teilen der intellektuellen Welt wahrgenommen wurde. Laut Aussage seines Freundes Karl Pearson sei „die Verbesserung der menschlichen Rasse“ sein Ziel gewesen. Im Zusammenhang mit seinen Untersuchungen führte er verschiedene statistische Methoden ein, z. B. prägte er den Begriff Regression (inkl. Regression zur Mitte) 1889 beim Studium der Vererbung und wendete zusammen mit Pearson erstmals den Begriff Korrelationskoeffizient an. Neben seiner prominenten Rolle in der Entwicklung der Eugenik, die er als Forschungsgebiet und semantisch als Begriff entwickelte, gilt Galton auch als Vater der Daktyloskopie, als ein Mitbegründer der Differenzialpsychologie und – zusammen mit Wilhelm Wundt – der experimentellen Psychologie. Weiterhin ist er Entwickler und Namensgeber des Galtonbretts, eines Modells zur Demonstration von Wahrscheinlichkeitsverteilungen, und der Galtonpfeife, eines Instrumentes zur Erzeugung extrem hoher Töne.

Insgesamt schrieb er über 340 Artikel und Bücher.

Er wurde 1909 zum Ritter geschlagen und war – wie auch sein Cousin Charles Darwin – ein Enkel von Erasmus Darwin.

Leben
Kindheit und Jugend (1822–1838)

Francis Galton wurde am 16. Februar 1822 auf dem elterlichen Anwesen Larches in der Nähe von Sparkbrook, Birmingham geboren. Er war das neunte und letzte Kind seines Vaters Samuel Tertius Galton, eines Sohns Samuel John Galtons, und seiner Mutter Frances Anne Violetta, einer Tochter Erasmus Darwins, womit er denselben Großvater wie Charles Darwin hatte. Die Galtons waren vor allem erfolgreiche Waffenhersteller und Banker, die der religiösen Gemeinschaft der Quaker angehörten, während bei den Darwins angesehene Mediziner und Naturwissenschaftler dominierten.

Seinen älteren Geschwistern, vor allem seinen Schwestern, war es eine Lieblingsbeschäftigung gewesen, sich um den kleinen Francis kümmern zu dürfen. Laut späterer Aussage seiner Schwester Elisabeth Anne (1808–1906) musste ihre Mutter sogar auf die Uhr achten, damit sich alle gleich lang um den Jungen kümmern durften. Möglicherweise ist es auch auf diese Fürsorge, die sich auch im Beibringen von Sprechen, Lesen, Rechnen und Schreiben ausdrückte, zurückzuführen, dass Francis bereits im Alter von 12 Monaten alle Großbuchstaben und nach 18 Monaten auch die anderen lesen konnte. Mit zweieinhalb Jahren konnte er selbstständig Bücher lesen, mit vier Jahren beherrschte er bereits viele Latein- und Französischvokabeln, konnte sowohl dividieren als auch multiplizieren und las im Alter von sechs Jahren bereits Werke von Shakespeare und andere Erwachsenenliteratur.

Mit fünf Jahren kam Galton auf eine Schule in der Nähe des elterlichen Anwesens, in der er sich durch seine Leistungen auszeichnete, mit achteinhalb Jahren wurde er auf ein Internat nach Boulogne-sur-Mer geschickt. Hier wurde er zunächst in eine höhere Klasse eingestuft, in der seine Mitschüler sechs bis sieben Jahre älter waren als er. Als sich zeigte, dass er mit deren Kenntnissen in den Alten Sprachen nicht mithalten konnte, wurde er jedoch wieder in eine tiefere Klasse versetzt. Mit zehn Jahren wechselte er auf eine Privatschule in Kenilworth, in der es lediglich sechs Schüler gab und in der seine naturkundlichen Interessen sehr gefördert wurden. Die Zeit in der King Edward’s School in Birmingham, die er im Alter von 13 bis 16½ Jahren besuchte, kommentierte Galton hingegen mit dem Satz „I learnt nothing...“. Die weitaus größte Rolle hatten auf dieser Schule der altsprachliche Unterricht und explizit die lateinische Grammatik gespielt, wohingegen Galton sich mehr für die Naturwissenschaften, technische Entwicklungen und englische Literatur interessierte.
Medizinstudium (1838–1844)

Dass Francis Galton Arzt werden sollte, war vor allem Wunsch seiner Mutter gewesen, deren Vater Erasmus Darwin und deren Halbbruder Robert Darwin es zu angesehenen Ärzten gebracht hatten. Nachdem er im Jahr 1838 eine Studienreise durch Europa gemacht hatte, begann er im Herbst desselben Jahres mit der ersten Stufe zur medizinischen Ausbildung im Birmingham General Hospital. Neben der Begleitung der Ärzte bei deren Hausbesuchen und Notfällen stach hier das starke wissenschaftliche Interesse Galtons hervor. So nutzte er seine Tätigkeit zu systematischen Experimenten und Selbstversuchen, unter anderem probierte er etwaige Mittel bei sich selbst aus und ging die Liste der Medikamente dabei alphabetisch durch. Als er fast am Ende von 'C' beim stark schleimhautreizenden Crotonöl angekommen war, ließ er von dieser Methode jedoch ab.

Nach einem kurzen Intermezzo am King’s College in London ab Oktober 1839, wo er in vielen Bereichen Auszeichnungen für seine Leistungen erhielt, immatrikulierte Galton sich am Trinity College in Cambridge. Sein Ehrgeiz war hier weniger auf das Erlernen medizinischer Kenntnisse ausgerichtet als darauf, die Mathematik-Prüfungen mit Auszeichnung abzuschließen. Jedoch machten ihm einerseits seine Gesundheit und andererseits sein breites Interessenspektrum, das er nicht allein auf die Mathematik ausrichten wollte, einen Strich durch die Rechnung.

Überhaupt hatte Francis Galton während seines Medizinstudiums oft mit gesundheitlichen, psychosomatischen Problemen zu kämpfen gehabt, die möglicherweise auch daherrührten, dass er sich mit dem Lebensweg eines Arztes nicht identifizieren konnte und Medizin nur studiert hatte, weil seine Eltern dies wollten. Konventionelles Karrierestreben und sogar Streben nach Wissen, das ihm später als erstrebenswertes Ziel des Menschen schlechthin erscheinen sollte, kritisierte er in während seiner Studienzeit verfassten Gedichten auf das Heftigste.

Im Oktober 1844 kam ihm der Zufall zu Hilfe. Als sein Vater in diesem Monat starb, erbte er ein großes Vermögen und war damit nicht mehr auf einen Beruf angewiesen. Er verließ die Universität, wie sein Cousin Charles Darwin einige Jahre zuvor, mit dem Abschluss Bachelor of Arts.
Forschungsreisen (1845–1851/55)

In den Jahren 1845 und 1846 besuchte Francis Galton Ägypten und fuhr den Nil entlang bis nach Khartum im Sudan. Von dort aus reiste er nach Beirut, Damaskus und schließlich den Jordan entlang. In den folgenden drei Jahren genoss er nach seiner Rückkehr das unabhängige Leben eines wohlhabenden Gentlemans und verbrachte die Zeit mit Segeln, Fischen und Jagen in unterschiedlichen Regionen Englands.

Nachdem er sich der Royal Geographical Society angeschlossen hatte, brach er im April 1850 zu einer sorgfältig geplanten Forschungsreise nach Südwestafrika auf, die er selbst finanzierte. Dabei wurde er von dem englisch-schwedischen Forscher Charles John Andersson begleitet, der länger in dem Gebiet bleiben sollte. Während dieser Reisen erforschte und kartierte er Damaraland und Ovamboland und schrieb später über seine Reisen: „Ich habe genug wilde Rassen gesehen, um so viel Material zu erhalten, dass ich den Rest meines Lebens darüber nachdenken kann“ („I saw enough of savage races, to give me material to think about all the rest of my life“ (Times, Dec. 1, 1886)).

Nach seiner Rückkehr im Jahre 1851 publizierte er im darauffolgenden Jahr seinen Bericht Narrative of an Explorer in Tropical South Africa, der nicht nur in Großbritannien wahrgenommen wurde und für den er die goldene Medaille der Royal Geographical Society und die silberne Medaille der französischen geographischen Gesellschaft erhielt.

Aufbauend auf der erlangten Reputation als Geograph und Erforscher schrieb er 1855 den Bestseller The Art of Travel, einen Ratgeber für Reisende.
Veröffentlichungen und Entwicklungen (1851/55–1909)

1853 heiratete Francis Galton Louisa Butler und zog zusammen mit ihr 1857 in das südliche Kensington, einem Stadtteil von London, wo er für den Rest seines Lebens wohnen sollte. Während die Ehe kinderlos blieb, machte er sich auf verschiedenen wissenschaftlichen Gebieten einen Namen. Er wurde sehr aktiv in der British Association for the Advancement of Science, war von 1863 bis 1867 ihr Generalsekretär, von 1867 bis 1872 der Präsident der geographischen Abteilung und von 1877 bis 1885 Präsident der anthropologischen Abteilung. 1883 gründete er das Galton-Laboratorium, in dem Mathematik, Biologie, Chemie und Physik unter einem Dach vereint waren.
Meteorologie

Galton identifizierte als Erster Hochdruckgebiete und führte den Gebrauch von Karten, die den Luftdruck einer Region zeigen, ein. In seinem Buch Meteorographica von 1863 wurden zum ersten Mal Wetterdaten systematisch gesammelt, analysiert und ausgewertet. Er veröffentlichte als Erster am 1. April 1875 in der Times eine Wetterkarte (die allerdings noch das Wetter vom Vortag zeigte).
Eugenik und Rassenlehre

Durch die Herausgabe des Werkes Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favored Races in the Struggle of Life seines Cousins Charles Darwin 1859 erhielt das Leben Francis Galtons eine neue Richtung. Angeregt durch dieses Werk beschäftigte er sich mit den Grundlagen der Vererbungslehre. Er wandte als erster empirische Methoden auf die Vererbung geistiger Eigenschaften, insbesondere der Hochbegabungen, an. Sein berühmtestes Werk, Hereditary Genius (1869), kann als Vorläufer der Verhaltensgenetik angesehen werden.

Seine vermeintlichen Erkenntnisse über die Vererbung von Merkmalen übertrug er auch auf das menschliche Denkvermögen und führte den Begriff der Eugenik ein, worunter er eine Lehre verstand, die sich das Ziel setzt, durch „gute Zucht“ den Anteil positiv bewerteter menschlicher Erbanlagen zu vergrößern.

Galton behauptete, dass alle Unterschiede zwischen den Völkern zwangsläufig genetischer Natur seien.[2] Die Angehörigen einer „niederen Rasse“, die von Weißen aufgezogen werden, behielten „eine wilde, unzähmbare Ruhelosigkeit“, die „den Wilden angeboren“[3] sei.

„Der Neger, der heute in den Vereinigten Staaten geboren wird, hat die gleichen natürlichen Eigenschaften wie sein entfernter Vetter, der in Afrika geboren wird; die Tatsache seiner Transplantation bewirkte keine Veränderung seiner Natur.“ [4]

In Hereditary Genius (1869) erörterte Galton die Möglichkeit, „die Rasse zu verbessern“. Er hoffte auf eine Zivilisation, „wo der Stolz auf die Rasse ermutigt würde“.[5] Zugleich erklärte Galton, dass „es eine größtenteils völlig unvernünftige Sentimentalität gegenüber der schrittweisen Auslöschung einer niederen Rasse gibt“.[6] Zu einer möglichen Vorgehensweise erklärt er:

„Die Möglichkeit der rassischen Verbesserung einer Nation hängt von deren Fähigkeit ab, die Produktivität des besten Erbgutes zu erhöhen. Dies ist weitaus wichtiger als die Unterdrückung der Produktion der Schlechtesten.“[7]

Galton stiftete eine Professur für Eugenik, die 1911 auf Galtons Wunsch hin von seinem intellektuellen Erben Karl Pearson besetzt wurde.
Domestikation

Galton interessierte sich auch für Möglichkeiten, Tiere zu domestizieren – das heißt, sie zu zähmen und nach bestimmten Auswahlkriterien zu züchten. Dabei stellte er fest, dass fast alle Haustiere – wie Hund, Schaf, Rind, Ziege oder Pferd – bereits in der Vorgeschichte des Menschen domestiziert wurden, während in historischer Zeit praktisch kaum weitere Tiere hinzukamen. So wurden bis heute etwa keine Elefanten, Zebras oder Geparden domestiziert. „Wie es scheint, hatte jedes Wildtier seine Chance, domestiziert zu werden, wobei eine kleine Zahl ... vor langer Zeit domestiziert wurde, der große Rest derer aber, bei denen es manchmal nur an einem winzigen Detail haperte, zu ewigem Wildsein bestimmt ist.“ [8] Galton vermutete, dass die frühzeitlichen Völker bereits eine genaue Kenntnis darüber besaßen, welche Großtiere sich überhaupt domestizieren ließen und welche nicht.
Psychologie

Galton gilt auch als Begründer der Differenzialpsychologie, die sich auf die Unterschiede zwischen Personen auf nicht allgemeinem Niveau bezieht, wobei er Testverfahren zur Erfassung psychischer Eigenschaften entwickelte.

Er hat sich als erster wissenschaftlich mit dem Wortassoziationsexperiment beschäftigt, das er mehrfach an sich selbst durchführte, wobei er 75 verschiedene Wörter benutzte, die er einige Tage zuvor jeweils auf eine Karte geschrieben hatte. Während des Experiments deckte er dann jeweils eine Karte auf und maß mit einer Stoppuhr seine Reaktionszeit vom Augenblick des ersten Augenkontaktes bis zur Bildung der ersten Wortassoziation. Seine Wortassoziationen hat er zwar zusammen mit den Reaktionszeiten protokolliert aber niemals in vollem Wortlaut veröffentlicht, was angesichts der Bedeutung, die er seinem Experiment selbst zumaß, unmittelbar verständlich wird.

“They lay bare the foundations of a man's thoughts with curious distinctness, and exhibit his mental anatomy with more vividness and truth than he would probably care to publish to the world.”

„Sie legen die Grundlagen der Gedanken eines Menschen in merkwürdiger Deutlichkeit frei und bilden die Anatomie seines Geistes lebhafter und wahrhaftiger ab, als er es der Welt wahrscheinlich zeigen möchte.“

– Galton (Psychometric Experiments, 1879)

Galtons Wortassoziationsexperiment wurde später unter anderem von Wundt, Kraepelin, Ebbinghaus (1885) sowie von Jung und Riklin (1904) übernommen bzw. weiterentwickelt.

1884 formulierte Galton als erster die Sedimentationshypothese im Ansatz, eine wichtige Annahme über den Zusammenhang von Sprache (und darin enthaltenen Begriffen) und Persönlichkeitsmerkmalen.
Daktyloskopie

Francis Galton begründete daktyloskopische Verfahren wissenschaftlich, nachdem Henry Faulds und William James Herschel Vorschläge zur Identifizierung von Verbrechern durch Fingerabdruckuntersuchungen gemacht hatten. Zunächst interessierte ihn der mathematische Aspekt. 1888 wurde er von der britischen Kolonialregierung in Britisch Indien beauftragt, ein in der Praxis unkompliziert zu verwendendes Personenerkennungssystem zu entwickeln.
Statistik
Galtonbrett

Francis Galton hatte ein starkes Interesse, Messungen aller Art vorzunehmen und Aufzeichnungen anzufertigen. Dieses Interesse brachte ihn zum Feld der Statistik und der Normalverteilung. Um seinen Untersuchungen empirische Aussagekraft zu geben, benötigte Francis Galton Werkzeuge der Statistik. So entwickelte er zum Beispiel zusammen mit seinem Freund Karl Pearson den Korrelationskoeffizienten, war in den 1870er und 1880er Jahren Pionier im Gebrauch der Normalverteilung und führte die Methode der Regression ein. Außerdem entwickelte er das Galtonbrett, ein Modell zur Demonstration von Wahrscheinlichkeitsverteilungen.
Intelligenz der Masse
→ Hauptartikel: Die Weisheit der Vielen

1906 besuchte Galton die jährliche westenglische Nutztiermesse, bei der ein Ochsen-Gewicht-Schätz-Wettbewerb veranstaltet wurde. Für sechs Pence konnte jeder seine Schätzung abgeben. Insgesamt 787 Personen, sowohl Unbedarfte als auch einige Experten, nahmen teil und gaben einen Tipp ab.

Galton entschloss sich zu einem Experiment, um die Dummheit der Masse zu beweisen: Er wertete die fast 800 Schätzungen statistisch aus.[9] Der Mittelwert (Median) aller Schätzungen (1207 Pfund) kam dem tatsächlichen Gewicht des Ochsen (1198 Pfund) erstaunlich nahe (Abweichung von 0,8 Prozent). Galtons Versuch, die Dummheit der Masse auf diese Art zu beweisen, war somit gescheitert. Er nannte seine Erkenntnis Vox populi (lat. „Stimme des Volkes“), in Anlehnung an das klassische Sprichwort „Vox populi, vox Dei“.
Lebensende (1909–1911)

Für seine Verdienste wurde Francis Galton 1909 geadelt. Von Mai bis Dezember 1910 arbeitete er – in der Hoffnung, ein breiteres Publikum zu erreichen – an einem Roman mit dem Titel The Eugenic College of Kantsaywhere. Der Verlag Methuen verweigerte jedoch eine Veröffentlichung.

Sir Francis Galton verstarb am 17. Januar 1911.

Quelle: Wikipedia

So, damit ist erst einmal genug Lesestoff zur Geschichte vorhanden.

mfg

Hank
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