Schon Mitglied bei Allcrime?
Werde jetzt Teil unserer Community und du kannst auf unserer kostenlosen und werbefreien Kriminalplattform u.a. Themen erstellen, Beiträge verfassen, chatten, dich privat mit anderen Mitgliedern austauschen sowie alle Board-Funktionen nutzen. [Mitglied werden]

Was ist Ritueller Missbrauch?

Missbrauch in einer rituellen Umgebung oder auf rituelle Art und Weise.
Benutzeravatar
Diskussionsleitung
Salva
Administrator
Administrator
Beiträge zum Thema: 1
Reaktionen: 519
Beiträge: 7783
Registriert: 05.08.2014
Geschlecht:
Wohnort: Cadolzburg
Alter: 57
Status: Offline

Was ist Ritueller Missbrauch?

#1

Ungelesener Beitrag von Salva » So, 15. Nov. 2015, 18:36

Bild
Ritueller Missbrauch bezeichnet sexuelle, physische und psychische Übergriffe auf Kinder und Jugendliche, die im Zusammenhang mit kultisch-rituellen Handlungen stehen. Das Foto zeigt Anton Szandor LaVey (u.), den selbst ernannten ersten Hohepriester der Satanskirche, der im Mai 1967 in San Francisco die satanische Taufe an seiner dreijährigen Tochter Zeena durchführt, während eine nackte Frau auf dem Altar liegt.
Quelle: pa/UPI/Welt


► Ritual (als Vorbemerkung)

Ein Ritual ist eine Handlung mit symbolischer Bedeutung. Es kann "privater Natur" sein, wie zum Beispiel jemandem bei einer Prüfung Glück zu wünschen, oder "öffentlich", wie zum Beispiel das Salutieren des Militärs vor einer Flagge. Rituale können nur für einige bestimmte Anlässe - Geburt, Hochzeit, Beerdigungen - oder auch alltäglich - jemandem "Gesundheit" wünschen (beim Niesen) oder das Geben eines Gutenachtkusses - sein. Rituale sind also kommunikative Handlungen innerhalb einer Gruppe, wobei die beteiligten Personen in der Regel Sender und Empfänger der dabei gesprochenen Texte sind (Autokommunikation).

Demnach gibt es verschiedene Arten von Ritualen:

• Religiöse Rituale
• Sozial Umgängliche Rituale
• Rituale in der Psychotherapie
• Rituale in der vorschulischen Pädagogik
• Rituale in der Schulpädagogik
• Rituale in der Politik
• Rituale und Massenmedien


► Was ist ritueller Missbrauch? (erweiterte Definition)

Ritueller Missbrauch ist der Missbrauch / die Misshandlung eines Kindes, schwächeren Erwachsenen, oder eines Tieres in einer rituellen Umgebung oder auf rituelle Art und Weise. In einer breiteren Bedeutung können viele offenkundige oder verborgene Handlungen als ritueller Missbrauch gesehen werden. Beispiele:

- Misshandlungen
- Rassismus
- Misshandlung von Kindern oder Ehepartner
- militärische Grundausbildung in einigen Ländern

Einige Misshandlungen finden durch Einzeltäter statt (z.B. Jeffrey Dahmer, ein in den USA verurteilter Mörder, der mehr als ein Dutzend junge Männer getötet, und deren Körperteile gegessen hat), manche durch mehrere Täter.
Ritueller Missbrauch durch mehrere Täter kann sowohl offen als auch im Geheimen geschehen.


► Was ist ritueller Missbrauch? (engere Definition)

Der Begriff "Ritueller Missbrauch" wird generell verwendet, um fortgesetzte, extreme und sadistische Misshandlungen, insbesondere von Kindern, in Gruppenzusammenhängen zu beschreiben. Die Ideologie der Gruppierung dient der Rechtfertigung der Misshandlung, und die Misshandlung wird benutzt, um die Lehre der Ideologie der Gruppe zu vermitteln. Als Beispiel die Misshandlungen und Morde an Sharon Tate und ihren Gästen durch die Manson Family.
Die Handlungen erfolgen im Geheimen, da sie gegen die Normen und Gesetze der Gesellschaft verstoßen.


► Was sind das für Ideologien?

Jede Ideologie kann verdreht oder zu Missbrauchshandlungen benutzt werden. In den Vereinigten Staaten, Kanada und Europa, haben Menschen berichtet, Opfer Rituellen Missbrauchs durch satanistische, christliche, nationalsozialistische, verschiedene heidnische oder pantheistische Glaubenssystemen basierende Gruppierungen geworden zu sein. Hierzu zählen auch Santeria, Voodoo, und Bewegungen, deren Ideologie auf dem Gedanken der Überlegenheit der weißen (Herren-)Rasse basiert. Derzeit scheint Satanismus die Ideologie zu sein, bei der am häufigsten Ritueller Missbrauch vorzukommen scheint, jedenfalls richtet sich die derzeitige Aufmerksamkeit hauptsächlich auf diesen Bereich.


► Wer sind die Täter/innen?

Ritueller Missbrauch wird von Männern und Frauen aller sozialer Schichten und sowohl in der Stadt als auch auf dem Land begangen. Wie hoch der Prozentsatz sowohl der Täter/innen als auch der Opfer an der Gesamtbevölkerung ist, ist unbekannt.

Täter/innen werden überlicherweise unterschieden nach:

- Familiär oder generationsübergreifend: Erwachsene misshandeln und indoktrinieren ihre eigenen Kinder. Dies kann über mehrere Generationen tradiert werden.

- Außerfamiliär: Erwachsene misshandeln Kinder zu denen sie keine verwandtschaftlichen Beziehungen haben. Sie bekommen Zugang zu den Kindern durch Beschäftigung in der Tagesbetreuung, in Schulen, Kirchen, oder anderen sozialen Einrichtungen und Aktivitäten.

- Spontane Gruppierungen: Erwachsene schließen sich zu einer neuen Gruppierungen mit eigener Ideologie und eigenen Ritualen zusammen. Es wird angenommen, daß auch Jugendliche zu derartigen ad hoc-Gruppierungen gehören.

Dies alles trifft für Menschen zu die entweder in Ihrer Kindheit/Jugend selber sexuelle Gewalt erfahren haben, als auch für Personen die noch nie mit dieser Thematik in Berührung gekommen sind.


► Formen des rituellen Missbrauchs

Körperlicher, emotionaler, sexueller und spiritueller Missbrauch kann vorkommen.

Körperliche Misshandlung äußert sich in Form von Schlägen, Elektroschocks, Folter, Eingesperrtwerden und erzwungene Einnahme von Drogen, Blut und Kot.

Emotionaler Missbrauch beinhaltet Betrug, Täuschung, Erschaffung von Schuldgefühlen und Beschuldigungen des Opfers.

Sexuellen Missbrauch. Sadistischer Sex, als auch nur blosse Berührungen, mit Erwachsenen gegen deren Willen und mit Kindern und erzwungene Teilnahme an Sexuellem Missbrauch

Spiritueller Missbrauch ist offenkundig in der Umkehrung von Gut und Böse, einer auf Destruktivität basierenden Moral und der Verweigerung der Freiheit des Denkens.


► Warum wird Opfern von rituellen Missbrauch so wenig geglaubt?

Erstens haben missbrauchende / misshandelnde Gruppierungen ein hohes Interesse daran, unerkannt zu bleiben und behalten daher ihre geheimen Lehren für sich.

Zweitens terrorisieren missbrauchende / misshandelnde Gruppierungen ihre Opfer mit dem Ziel, daß sie schweigen. Dies kann Telefonterror, als auch massive körperliche und seelische Bedrohungen beinhalten.

Und drittens will die Gesellschaft als ganzes nicht wahrhaben, daß ihre Normen und Gesetze so eklatant und extrem verletzt werden; so entsteht die gesellschaftliche Verleugnung des Problems.


► Ritueller Missbrauch und Satanismus/ Okkultismus

Für die Existenz großer, international vernetzter, satanistischer Sekten, in denen gefoltert und gemordet wird, gibt es bisher keinerlei Anhaltspunkte. Es gibt auch nicht den Satanismus, sondern viele verschiedene Erscheinungsformen, denen vor allem die Selbstvergottung des Menschen gemein ist. Vor allem sind es Jugendliche, die aus Neugier, Protest oder Erhöhung des Selbstwertgefühls die Bücher von Crowley oder LaVey lesen, Rituale durchführen und mit Hilfe von Magie versuchen, Stärke und Macht zu gewinnen. In Einzelfällen kommt es dabei auch zu kriminellen Handlungen. Die Morde von Sondershausen, Witten und die Verurteilung von Michael D. Eschner wegen Missbrauchs und Vergewaltigung zeigen, dass es im Satanismus zu Verbrechen kommen kann. Allerdings wurden diese auch vor Gericht gebracht und geahndet.

Natürlich ist es nicht auszuschließen, dass es im Satanismus zu Fällen rituellen Missbrauchs kommt. Jedes Jahr werden in Deutschland 20.000 Fälle sexuellen Missbrauchs bei der Polizei registriert und die Dunkelziffer liegt um ein Vielfaches höher. Auch in den Kirchen gibt es inzwischen eine Reihe dokumentierter Fälle sexuellen Missbrauchs durch Priester. Die satanistische Ideologie legitimiert Gewalt als Unterwerfungsakt und glorifiziert sexuelle Gewalt als Teil des sexualmagischen Ritus, der Macht verleiht.

Wenn eine Person von rituellem Missbrauch im Satanismus berichtet, lässt sich die Glaubwürdigkeit aber nicht allein durch ein emotionales Betroffensein festmachen. Berichtet eine Betroffene z.B. von sexuellen Grenzüberschreitungen unter massivem Alkoholkonsum, benennt den genauen Namen der Gruppe sowie konkrete Vorkommnisse, die mit der satanistischen Ideologie übereinstimmen, so sind die Geschehnisse nachvollziehbar und durchaus denkbar. Wenn aber von einer anonymen satanistischen Sekte gesprochen wird, von Satanspriestern und "Kapuzenmännern", von Folterungen und Menschenopferungen oder von "Programmierungen", die bis in die Gegenwart reichen, so sind deutlich Zweifel angebracht.
0



Zurück zu „Ritueller Missbrauch“

Wer ist online?

0 Mitglieder | 1 Gast